Nieplitzpark Beelitz & Freiraumkonzept „Grüne Ringe“

Modellhaftes Gesamtprojekt mit überregionaler Ausstrahlung
Das Gestaltungskonzept “Nieplitzpark Beelitz” und das vernetzende Freiraumprojekt “Grüne Ringe” wurden auf der Grundlage von umfassenden kulturgeschichtlichen Unteruchungen von meinem Büro entwickelt. Das Gesamtprojekt vereint kulturelle, historische, landwirtschaftliche, touristische und ökologische Anliegen miteinander und soll sowohl Stadtbewohner als auch Besucher und Touristen inklusiv erreichen.

Aufgrund der engen Verbindung von Kultur und Natur besitzt das Projekt eine hohe Attraktivität für den Tourismus und die Naherholung in der Region. Die Wiedereröffnung des Mühlenfließes und des alten Nieplitzarmes als Teil des Parkes kann für die gesamte Nieplitz als modellhaftes Vorhaben gelten. Die Vernetzung des Gesamtprojekts mit der “Spargelstraße” bietet ein großes Potenzial für touristische und wirtschaftliche Synergieeffekte. 

Die Stadt Beelitz besitzt mit ihrem markanten Stadtkern und der kompakten Stadterwei-terung eine einmalige Verbindung zum Landschaftsraum, die durch den Nieplitzpark und die Grünen Ringe als Modellprojekt mit überregionaler Ausstrahlung weiterentwickelt werden kann. Die erlebbare Beziehung von Kulturgeschichte und sinnvoller Nutzung der “Kulturlandschaft” ist hierbei ein wesentlicher Aspekt. So wie einst der “Beelitzer Ackerbürger” eine enge Verbindung zur Landschaft hatte, rückt heute der Wert des ländlichen Raumes für die Stadtbewohner und Besucher ins Bewusstsein.

Der Nieplitzpark Beelitz
Der neue Nieplitzpark ist mit seinem naturnahen Charakter auf dem historischen Standort der Bleichwiesen und Weiden sowie des Mühlenfließes, der Nieplitz und der Poststraße geplant. Die Themen des Parkes sind konsequent aus der Kulturgeschichte an den originalen Schau-plätzen entwickelt und werden modern interpretiert. Dieser neue Ansatz trägt zur eigenen Identität und überregionalen Ausstrahlung der Gemeinde Beelitz bei.

Bei der Recherche und gestaltungsbezogenen Auswertung der Kulturgeschichte kamen neue Erkenntnisse zutage, wie z. B. die bislang unbekannte Lage eines Altarmes der Nieplitz und die mittelalterliche Stadtstruktur, die für die Planung interessant sind. Mit der Öffnung dieses Gewässerabschnittes und dem historischen Mühlenfließ wird ein Teil des Parks eine attraktive Insellage mit Brücken und vielfältigen Wasserzugängen erhalten.

Das Thema der Bleichwiesen wird in den “Weißen Gärten”, dem textilen Bleichpavillion und der Parkbühne aufgenommen. Auf dem Standort der historischen Weide können heute Postkutschenpferde weiden und auf der “Bürgerweide” bieten sich neben Hochbeeten mit essbaren Pflanzen ruhige Sitz- und Liegeflächen an. Zum Thema der Postroute sind verschiedene Elemente geplant, die einen lebendigen Einblick in die Zeit der Postkutschen geben sowie der “Garten der Lyrik” als Anregung zum Thema des Briefes und der Kommu-nikation. Die kulturhistorischen Themen sind als Informationstafeln in unterhaltsamer Form von “Briefen aus der Vergangenheit” vorgesehen.

Der Nieplitzpark als inklusiver Bürgerpark beinhaltet Angebote für verschiedene Altersstufen, wie die Hochzeitstreppe, Parkbühne, Schülergarten und Ruhebereiche für ältere Menschen ebenso wie für Menschen mit Behinderungen. Ökologische Zusammenhänge und Artenschutz werden ebenso beachtet, wie z.B. die Schaffung von optimalen Lebensräumen für den Steinkauz und Storch. Mit dem geplanten erweiterten Wegenetz verbindet der Nieplitzpark die Altstadt mit der offenen Landschaft und schafft mit dem Freiraumsystem der “Grünen Ringe” eine nachhaltige Infrastruktur.

Freiraumkonzept „Grüne Ringe“
Die “Grünen Ringe” sind Erlebniswege und -räume im Grünen, die zu Fuß und mit dem Fahrrad erkundet werden können. Sie sind an das regionale Wanderwegenetz angebunden und in weiten Teilen bereits als Wege vorhanden. Daher müssen sie nur teilweise miteinander neu vernetzt, ausgebaut und als Leitsystem für Besucher vermittelt werden. Historische Wahrzeichen wie der Wasserturm, die Bockwindmühle, die Posthalterei, die Archengärten und der Nieplitzpark sowie besondere Aussichten, liegen wie “Edelsteine” entlang der Ringe und werden miteinander verbunden.

In direkter Anbindung an den Bahnhof startet der äußere “Landschaftsring” am Wasserturm. Die für Beelitz typische Landschaftsvielfalt aus Kiefernwäldern, Spargelsandern und der Nieplitzniederung wird hierbei erlebbar. Der “Altstadtring” führt durch Kleingärten, den Nieplitzpark und die historische Wassermühle um die mittelalterliche Stadt.

Der Nieplitzpark und die Grünen Ringe sind wesentliche Bestandteile des Landesgartenschaukonzeptes für die Stadt Beelitz

 

 

Visionäre Planung für
die Landschaft und
Stadt Beelitz

Auf den ehemaligen Bleichwiesen und Weiden ist der naturnahe Nieplitzpark mit einem verzweigten Gewässernetz und Brücken geplant. Das Mühlenfließ und ein Altarm der Nieplitz werden wieder aktiviert.

Johann Wolfgang von Goethe reiste mit der Postkutsche durch Beelitz. Die historische Postroute mit Meilensteinen wird gestalterisch modern interpretiert.

Im neuen Freiraumkonzept „Grüne Ringe“ werden der Altstadt-Ring und der Landschafts-Ring durch den geplanten Nieplitzpark verbunden.